
Marta Doehler-Behzadi ist Stadtplanerin und berufenes Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung. Nach dem Studium der Stadtplanung an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar (heute Bauhaus-Universität Weimar) folgte ein Forschungsstudium, das sie mit der Promotion 1986 abschloss. Anschließend arbeitete sie bis 1992 im Büro des Chefarchitekten der Stadt Leipzig. Bis 2007 war sie freiberufliche Stadtplanerin und führte gemeinsam mit Iris Reuther das Büro für urbane Projekte in Leipzig. Bevor sie 2014 die Geschäftsführung der Internationalen Bauausstellung Thüringen übernahm, war sie Leiterin des Referates für Baukultur und Städtebaulichen Denkmalschutz im Bundesbauministerium. Die Internationale Bauausstellung Thüringen endete 2023. Seitdem ist Marta Doehler-Behzadi freiberuflich tätig.
Interview
Wie würden Sie Ihre Vision für die „Räume der Mobilität“ in der Metropolregion München im Jahr 2034 in drei Schlagworten beschreiben?
Modern, eng vernetzt, gerecht.
Welche Herausforderung sehen Sie für die Metropolregion München in Bezug auf Mobilität?
Eine große Herausforderung wird sein, die Mobilität in der Fläche zu stärken und als gemeinsam handelnde Region über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg zu organisieren. Und es geht nicht nur um zeitgemäße Planungen: Investitionen müssen auf Innovationen folgen.
Was motiviert Sie, sich in der IBA zu engagieren?
Vor allem die Neugier, wie eine der anspruchsvollsten Aufgaben von Stadt- und Regionalentwicklung in einer der leistungsfähigsten Regionen Deutschlands angepackt werden.
Welche einzigartige Perspektive oder Expertise bringen Sie in die IBA Metropolregion München ein?
Ich bringe Erfahrungen einer IBA in einem Flächenland mit, der IBA StadtLand in Thüringen. Ich habe – mit Augenzwinkern – einmal gesagt, Thüringen sei wie die IBA Metropolregion München, nur ohne München. Der Bedarf nach einer neuen Qualität in der regionalen Zusammenarbeit ist aber hier wie dort, und generell in Deutschland zu erkennen. Angesichts des Klimawandels brauchen wir einen neuen gesellschaftlichen Stoffwechsel, der nicht innerhalb von Gemeindegrenzen zu realisieren sein wird.
IBA ist für mich…
… ein Troubleshooter für veränderungsbedürftige Verhältnisse und ein Gelegenheitsfenster, neue Vorgehens- und Gestaltungsweisen zu erproben und diese schließlich zur Nachahmung öffentlichkeitswirksam zu empfehlen.