
Mart Grisel ist eine erfahrene Stimme in der europäischen Stadtpolitik. Er ist Direktor und Gründer des European Urban Knowledge Network (EUKN), das im Jahr 2005 gegründet wurde. Der Hauptfokus des EUKN liegt auf der Zusammenarbeit mit europäischen nationalen Regierungen zur Förderung einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Darüber hinaus arbeitet das EUKN mit europäischen und globalen Partnern an richtungsweisenden Forschungsprojekten zur Stadtentwicklung. Seit 2007 ist Mart Grisel eng in die städtischen Programme der EU-Ratspräsidentschaften eingebunden. Er besitzt einen Executive Master’s Degree in Strategic Urban Studies von der Netherlands School of Public Administration.
Interview
Wie würden Sie Ihre Vision für die „Räume der Mobilität“ in der Metropolregion München im Jahr 2034 in drei Schlagworten beschreiben?
Multimodal, menschenzentriert, klimaresilient.
Welche Herausforderung sehen Sie für die Metropolregion München in Bezug auf Mobilität?
Das Verkehrssystem ist bereits überlastet, insbesondere die S-Bahn-Stammstrecke und die Autobahnen rund um München. Die Zahl der Pendlerinnen und Pendler steigt weiter, da Wohnraum in München teuer ist. Die Abhängigkeit vom Auto im Umland ist zu hoch, da viele ländliche Gebiete kaum alternative Mobilitätsangebote haben. Die Mobilität der Zukunft in der Metropolregion München erfordert einen ganzheitlichen, multimodalen und nachhaltigen Ansatz. Ein massiver Ausbau des ÖPNV, eine verbesserte Radinfrastruktur, digital vernetzte Mobilitätsangebote und ein Umdenken im Verkehrsverhalten sind notwendig, um die Stadt lebenswert und klimafreundlich zu gestalten.
Was motiviert Sie, sich in der IBA zu engagieren?
Ich möchte unsere jahrzehntelange Erfahrung in der europäischen Stadtentwicklung nutzen, indem wir uns produktiv an der IBA beteiligen und bewährte Praktiken sowie vorhandenes Wissen aus anderen europäischen Metropolen und unseren Mitgliedsstaaten weitergeben.
IBA ist für mich…
…ein Forum und eine Plattform, um dramatische und inspirierende Veränderungen in der Stadtplanung und im urbanen Leben zu veranschaulichen und voranzutreiben – ein Weg, die Zukunft der Städte aktiv zu gestalten.